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Das Psychiatrie-Museum ist an jedem 2. und 4. Sonntag zwischen 14.00-16.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Führungen unter der Woche sind nach Rücksprache mit dem Museumsteam möglich.

Kontakt

Psychiatrie Museum am kbo-Isar-Amper-Klinikum Region München
Vockestr. 76
85540 Haar
Tel.: 089 4562-2821 (Anrufbeantworter) 
E-Mail: museum.iak-kmo(at)kbo.de 

 

Eindrucksvoll schildert das Psychiatrie-Museum die Geschichte der Fachdisziplin sowie der über 115jährigen Geschichte des Klinikums dar. Zahlreiche historische Ausstellungsgegenstände vermitteln einen tiefen Einblick in das Leben und Arbeiten in einer der größten psychiatrischen Einrichtungen der Bundesrepublik. Führungen sind nach Anmeldung stets möglich.

Geschichte erfahren und erleben

Seit 2005 können Besucherinnen und Besucher im Psychiatrie-Museum am kbo-Isar-Amper-Klinikum in Haar die wechselvolle Geschichte des Klinikums erleben und dabei viel über die Psychiatrie lernen. Zahlreiche originale Ausstellungsstücke zeigen, wie sich das Klinikum und der Alltag der Patientinnen und Patienten im Laufe von über 115 Jahren entwickelt und verändert hat.

Anfänge in Haar

1905 gegründet, war die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing damals ein Beispiel der fortschrittlichen und menschennahen Psychiatrie. Die große Parkanlage mit Pavillonbauten sollte den Patientinnen und Patienten eine ruhige Umgebung zur Genesung bieten.

Der Gutshof und viele Werkstätten boten eine Tagesstruktur und Beschäftigungsmöglichkeiten, waren aber auch wichtig für die Selbstversorgung der Anstalt. Die Partneranstalt Haar, 1912 eröffnet, verfügte über eines der ersten Kinderhäuser.

NS-Diktatur

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar zentraler Schauplatz der Zwangssterilisationen und Krankenmorde („Euthanasie“).

Unter dem Direktor Dr. Hermann Pfannmüller wurden ca. 4000 Menschen in Tötungsanstalten deportiert oder in Eglfing-Haar ermordet. Es ist unser Auftrag und unsere Verpflichtung, an diese Verbrechen zu erinnern. Die Ausstellung zeigt auch diesen Teil der Klinikvergangenheit zusammen mit den Geschichten und Gesichtern einiger ermordeter Menschen.

Weitere Informationen zur Erinnerungskultur finden Sie im Internet unter www.kbo-iak.de/ueber-uns/erinnerungskultur  

Leben und Alltag bis in die 1970er

Heute ist es kaum vorstellbar: noch bis in die 1970er Jahre blieben manche Patientinnen und Patienten über Jahre in der Klinik. Zahlreiche Fotos und Ausstellungsstücke zeigen, wie sie in ihre Stationen eingebunden waren. Ein rekonstruierter Wohnraum mit Originalmöbeln macht das Zusammenleben von Patientinnen und Patienten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Klinikum erfahrbar.

Aufbruch in der Psychiatrie?

Ab der Mitte der 1960er Jahre setzen sich einige Klinikmitarbeiterinnen und -mitarbeiter für Veränderungen ein. Nachtkliniken, Übergangswohnheime und sozialpsychiatrische Therapieansätze sollten den Patienten und Patientinnen den Weg zurück ins Leben erleichtern. Derartige Überlegungen wurden deutschlandweit angestellt und mit der Psychiatrie-Enquete von 1975 zur bundespolitischen Zielsetzung. Dennoch dauerte es lange, bis die Reformansätze flächendeckend ihre Wirkung entfalteten. Noch heute ist der Veränderungsprozess nicht abgeschlossen.

Berühmte Persönlichkeiten

Im Laufe der über 115-jährigen Geschichte wurden mehrere hunderttausend Menschen behandelt.

Darunter waren auch berühmte Menschen wie Oskar Maria Graf (Schriftsteller) und Eugen Gabritschevsky (Biologe, Kunstmaler). Erfahren Sie mehr über die Leben und Schicksale dieser Menschen im Psychiatrie-Musuem.

Flyer

Psychiatrie-Museum am kbo-Isar-Amper-Klinikum Haar