Auf dem Bild sind von links:
Rudolf Dengler, Standortleiter kbo-Klinikum Taufkirchen (Vils)
Dr. med. dent. Christoph Puschmann, 2. Bürgermeister der Gemeinde Taufkirchen (Vils)
Gemeinde Taufkirchen (Vils) und kbo-Klinikum gedenken an die Opfer der NS-Diktatur
Taufkirchen (Vils), 25.2.2022
„Wenn wir an das unermessliche Leid denken, das Krieg und NS-Gewalt über die Menschen brachten, wenn wir an die unvorstellbaren Gräuel denken, die Menschen ihren Mitmenschen zufügen konnten, dann stehen wir mit Fassungslosigkeit und Entsetzen davor“. Christoph Puschmann, 2. Bürgermeister der Gemeinde Taufkirchen (Vils) zeigte sich bei dem stillen Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“ unter der NS-Diktatur tief erschüttert. Am 21. Oktober 1940 wurden 94 Patientinnen und Patienten, 37 Männer und 57 Frauen, aus der damaligen Landesfürsorgeanstalt Taufkirchen (Vils) gegen ihren Willen in die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar gebracht. 68 dieser Menschen wurden am 25. Februar 1941 deportiert und in der Tötungsanstalt Hartheim bei Linz ermordet. Weitere „Pfleglinge“ starben in den sogenannten „Hungerhäusern“ in Eglfing-Haar.
„Unsere Aufgabe ist es, den Opfern und den Ermordeten ihren Namen zurückzugeben. Jeder und jede von ihnen hatte sein persönliches Schicksal. Sie hätten Hilfe und Unterstützung gebraucht, aber sie wurden alleingelassen in der dunkelsten Stunde unseres Klinikums“ betonte Rudolf Dengler, Standortleiter des kbo-Klinikum Taufkirchen (Vils).
Am Wasserschloss Taufkirchen weist nun eine Gedenktafel auf das Schicksal der Opfer hin, die Gedenktafel haben der Bezirk Oberbayern, die Gemeinde Taufkirchen (Vils) und das Klinikum gemeinsam initiiert. „Die Aufarbeitung der Verbrechen in unserem Klinikum haben wir in den vergangenen Jahren, auch und gerade in der Chronik zum 100jährigen Jubiläum der Klinik im vergangenen Jahr, forciert. Wir wissen aber auch, dass wir am Anfang der Recherche und Forschungsarbeit stehen“, so Dengler.
Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Gedenkfeier im kleinsten Kreis statt.