Gemeinsames Projekt der Realschule Taufkirchen und kbo-Klinikum Taufkirchen (Vils) schreitet voran
Auch wenn es wegen Covid-19 für alle digitales Neuland ist, nehmen die Projekte der Abschlussklassen der Staatlichen Realschule Taufkirchen zum 100jährigen Jubiläum des kbo-Klinikum Taufkirchen (Vils) konkrete Formen an. Im Herbst 2020 hatten sich die Schüler*innen für eines von insgesamt 25 Projekten entschieden; die Bandbreite der Projekte war groß: historische, medizinische, therapeutische und verwaltungstechnische Ideen und Themen stellte das Klinikum vor, die Schüler*innen konnten und sollten die Ideen zu einem Projektthema ausarbeiten. Schnell hatten sich die Schüler*innen entschieden, umgekehrt hatte das Klinikum für jedes der Themen Mitarbeiter*innen gefunden, die den Schülern Rede und Antwort stehen und natürlich Informationen geben. "Das Interesse ist groß, die Schüler*innen sind mit großem Fleiß und Engagement dabei" berichtet Judith Heugel, Realschulkonrektorin. Im Normalfall hätten die Gespräche alle vor Ort im Klinikum stattgefunden, Covid-19 macht alle erfinderisch. Alle Gespräche finden nun digital statt, glücklicherweise können per Microsoft Teams die Grenzen überschritten werden.
Auch die Schülerinnen sind mit Begeisterung dabei, so wie Simon Jell Cuevas. Die Schülerin der Klasse 9d arbeitet mit zwei weiteren Schülerinnen an dem Projekt "Können Drogen Psychosen auslösen?". "Ich fand die Recherche zu diesem Thema unfassbar informativ und interessant. Ich persönlich arbeite innerhalb des Projekts am Bereich des neurologischen bei Psychosen (Verschaltungen des Gehirns, was mit wichtigen Nervenimpulsen geschieht etc.). Da ich mich auch außerhalb des Projektes gerne mit Dingen beschäftige, die in die biologische Richtung gehen, macht mir das Arbeitem am Projekt wirklich sehr viel Spaß und es ist tatsächlich etwas, auf das ich mich immer freue. Momentan besprechen wir in der Gruppe noch, was für ein Modell wir anfertigen wollen, und haben dazu auch bald ein Meeting über MS-Teams geplant. Das Projekt halten wir auf Deutsch. Eine meiner Mitschülerinnen wird am Anfang der Präsentation über die Grundlagen einer Psychose informieren und dies schließlich kurz am Beispiel von Alkoholpsychosen genauer erläutern. Schließlich werde ich meinen Part über den neurologischen Teil einer Psychose vortragen und am Schluss stellt das dritte Gruppenmitglied einen Vergleich zwischen durch Kokain und Ectasy ausgelöste Psychosen an. Ich denke, dass die Projektpräsentation eine sehr gute Möglichkeit ist, um das Arbeiten in Gruppen zu lernen und bei einigen Sachen auch Kompromisse zu finden" so Jell Cuevas.
Neues entdeckt haben auch Johanna Wimmer, Oliwia Kaminska, Anna Sadlstadter Schülerinnen der Klasse 9c: "Wir behandeln das Thema ‚Logistik und Organisation in der Kbo' und haben diesbezüglich schon allgemeine Recherche betrieben sowie das Interview mit unserem Ansprechpartner Herr Schichtl aus der Wirtschaftsabteilung geführt. Ebenso haben wir auch schon einige Seiten der Powerpointpräsentation erstellt. Wir kommen allgemein sehr gut mit der Arbeit zurecht. Natürlich ist es aufgrund der aktuellen Situation bezüglich Corona in manchen Bereichen etwas komplizierter, aber dennoch machbar".
Nicht nur die Schüler*innen lernen neues, auch die Lehrkräfte sind angetan von Zusammenarbeit: Auch Leitlehrfach Angela Kurz zieht ein positives Fazit: "Die Projektgruppe "Berufe an der Kbo" arbeitet an einer Broschüre zu den verschiedenen Berufen. Die Berufe wurden in Berufsfelder unterteilt und jeder arbeitet nun selbständig an den Berufen, wobei die Tätigkeitsbeschreibung speziell auf die Kbo angepasst wird. Diese Gruppe hatte auch Rücksprache mit der Personalabteilung der Kbo und Material erhalten. Die Broschüre soll außerdem durch aktuelle Fotos verschiedenster Berufe illustriert werden.
Barbara Antholzer, auch Leitfachlehrkraft, berichtet von ihrer Gruppe: "Meine Schüler haben die Gesprächsprotokolle pünktlich abgegeben und sich bereits ausführlich mit der Planung der Thematik "Kinder in der Forensik" auseinandergesetzt. Ich finde das Thema sehr interessant, weil man nicht sofort daran denkt, dass in der Forensik auch Kinder mitbetreut werden müssen."
"Wir sehen jetzt schon, wie intensiv sich die jungen Menschen mit den Themen auseinandersetzen. Die Fragen und Rückfragen sind sehr konkret, das Vorwissen ist bereits jetzt hoch", so Standortleiter Rudolf Dengler. "Besonders freuen wir uns darüber, dass wir die erarbeiteten Materialien der Schüler später nutzen dürfen, wie z.B. die Broschüre über die Berufe oder den virtuellen Rundgang, den andere Schüler vorbereiten", so Henner Lüttecke, der mit Rudolf Dengler das Projekt betreut.
Trotz der Schwierigkeiten sind die Schüler*innen und das Klinikum weiterhin im Zeitplan, die Gesprächsprotokolle als Grundlage der einzelnen Projekte wurden rechtzeitig abgegeben. Unser gemeinsames Ziel ist es, die besten Projekte im Rahmen des diesjährigen Jubiläums des Klinikums der breiten Öffentlichkeit vorzustellen.