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Huntington-Zentrum des kbo-Klinikums Taufkirchen (Vils) weltweit an der Spitze

Auf dem Fotos ist das Team des Huntington-Zentrums am kbo-Klinikum Taufkirchen (Vils)

 

Taufkirchen (Vils) – Großer Erfolg für das Huntington-Zentrum am kbo-Klinikum Taufkirchen (Vils): Im vergangenen Quartal hat das Team um Oberärztin Dr. Alzbeta Mühlbäck weltweit die meisten neuen Patientinnen und Patienten in das internationale Forschungsregister Enroll-HD aufgenommen. Damit zählt das Zentrum nun zu den zehn erfolgreichsten Studienzentren weltweit – unter mehr als 150 Einrichtungen, die an der Studie teilnehmen.

Forschung, die Hoffnung macht

Das Projekt Enroll-HD verfolgt ein klares Ziel: Menschen mit der seltenen Huntington-Krankheit (auch Chorea Huntington genannt) sollen weltweit in einem gemeinsamen Register erfasst werden. So können Forschende den Verlauf der Erkrankung, mögliche genetische Ursachen und Unterschiede zwischen Patientinnen und Patienten besser verstehen.
Neben der Erhebung von Gesundheitsdaten werden im Rahmen der Studie auch Blutproben gesammelt. Diese helfen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die genetischen Mechanismen der Krankheit zu erforschen – und neue, gezielte Behandlungsansätze zu entwickeln.

„Wir gehören zusammen mit den Kliniken und Einrichtungen aus Münster, Bochum und Ulm zur internationalen Spitzengruppe“, freut sich Dr. Mühlbäck. „Das verdanken wir dem großen Engagement unseres Teams. Die Anstrengungen der vergangenen Jahre haben sich gelohnt – und wir leisten damit einen wichtigen Beitrag, um die Krankheit eines Tages besser behandeln zu können.“
Inzwischen sind 550 Patientinnen und Patienten im Huntington-Zentrum Taufkirchen registriert – ein eindrucksvoller Beweis für das Vertrauen der Betroffenen und die hohe medizinische Kompetenz des Hauses.

Wichtiger Beitrag zur internationalen Forschung

Seit rund einem Jahr beteiligt sich das Zentrum zudem an einer weiteren Studie, HD-Clarity, bei der Nervenwasserproben (Liquor) gesammelt werden. Diese sollen sogenannte Biomarker – also messbare biologische Merkmale – identifizieren, die helfen könnten, den Verlauf der Erkrankung besser zu verfolgen oder zukünftige Therapien zu überprüfen. Damit ist das Huntington-Zentrum Taufkirchen auch in dieser internationalen Forschungsinitiative fest verankert. „Jede neue Erkenntnis bringt uns ein Stück weiter – hin zu einem besseren Verständnis der Krankheit und hoffentlich eines Tages zu einer wirksamen Therapie“, sagt Dr. Mühlbäck.

Eine Erfolgsgeschichte mit Weitblick

Die Erfolgsgeschichte des Zentrums begann bereits 1998 mit seiner Gründung. Prof. Dr. Matthias Dose, damaliger Ärztlicher Direktor des kbo-Klinikums Taufkirchen (Vils) und Gründervater des Huntington-Zentrums, erkannte früh die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit. 2014 initiierte er die Teilnahme an der Enroll-HD-Registerstudie – und legte damit den Grundstein für die heutige Spitzenposition.

Eine seltene und schwere Erkrankung

Die Chorea Huntington, auch bekannt als Huntington´s Disease, ist vielen Menschen noch unter dem früheren Begriff Veitstanz bekannt. Sie führt zu unkontrollierbaren, ruckartigen Bewegungen, Gedächtnisproblemen und Veränderungen der Persönlichkeit. Die Erkrankung verläuft langsam, aber stetig fortschreitend – und endet schließlich tödlich.
In Deutschland leben rund 10.000 Menschen, die an Huntington erkrankt sind. Für sie bietet das kbo-Klinikum Taufkirchen (Vils) seit über 25 Jahren spezialisierte medizinische Betreuung, Beratung für Familien und die Möglichkeit, an wichtigen Forschungsprojekten teilzunehmen.